Was uns zum Leuchten bringt
Ein Projekt für FLINTA*: über Musik und Kreativität miteinander in Kontakt kommen, sich stärken und solidarisieren.
Weiblich gelesene Personen (auf den Elbinseln) leisten einiges an Carearbeit, an Wissenstransfer und zusätzlichen Engagement. Wir möchten uns daher gegenseitig feiern, laut werden und mehr in Kontakt kommen. Wir möchten uns als Gruppe, die von Chancenungerechtigkeit betroffen ist, stärken. Und wir möchten uns solidarisieren mit all jenen von uns, die neben sexistischer Diskriminierung zusätzlich alltäglichen Rassismus erfahren.
Die Stimme, der Körper, die Kreativität sind unsere Mittel, unsere Anliegen und unseren Protest nach außen zu tragen.

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Von der Idee zu den Projekten
Im November 2021 trafen sich der Mädchenvorstand der islamischen Gemeinde Wilhelmsburg, die Leiterin vom Romani Kafava, Delegierte von NINA (Women in Action) und FLINTA vom RIA (Feministisches Kulturzentrum) zum ersten Mal, um erste Ideen zu sammeln. Aus einer groben Projektidee sind anschließend mehrere Bausteine erwachsen. Das Grundanliegen der Angebote ist, mit diversen Partizipationsmöglichkeiten in dem Projekt der Unterschiedlichkeit der Frauen und FLINTA gerecht zu werden.
Teilprojekte 2022
Wir starteten mit zwei Malworkshops, angeleitet von der Künstlerin Leila Mousa. Teilgenommen haben Frauen aus dem STOP Projekt (Stadtteil ohne Partnergewalt), Frauen und Mädchen des Romani Kafava und Frauen der Moscheegemeinde. In den von Rassismus betroffenen Gruppen wurde sich über die eigenen Lebensrealtäten und Forderungen ausgetauscht und diese durch Kunstwerke visualisiert.


Mit den inhaltlichen und künstlerischen Ergebnissen des Malworkshops ging es weiter in die zweite Projektphase: die Erarbeitung einer Performance für den Internationalen feministischen Kampftag am 8. März 2022. Der Workshop war offen für alle Frauen*. Es kamen sehr diverse Menschen zusammen, um mit internationalen Songs in unterschiedlichen Sprachen sowie mit Tanz und Bewegung auf die Straße zu gehen und die Stimme zu erheben: für mehr Chancengerechtigkeit, gegen anti-muslimischen Rassismus, gegen das Kopftuchverbot für Beamtinnen, für gerechtere Löhne, gegen Gewalt an Frauen*, gegen Abschiebungen und vieles mehr.
Mitten auf dem Stübenplatz in Wilhelmsburg versammelten sich am 8. März schließlich über 60 Personen, um die ca. 30 Frauen* bei ihrer Performance und mit ihren Aussagen zu unterstützen. Verbale Angriffe auf Social Media Plattformen haben im Nachgang gezeigt, dass der Kampf noch längst nicht vorbei ist und so ging es in die nächste und vorerst letzte Projektphase.


Der Projektchor. Die Themen und Performanceelemente aus den ersten beiden Phasen bildeten das Fundament für diesen Teil des Projekts. In 5 Terminen tauschten wir uns ein weiteres Mal über diese und weitere Forderungen aus und griffen Songideen auf. Am Samstag vom 48h Wilhelmsburg Festival, dem 11.6., brachten wir die Ergebnisse schließlich auf die Bühne und präsentierten sie einem breiten und interessierten Publikum von ca. 400 Personen im großen Saal des Bürgerhaus Wilhelmsburg. Traditionelle Songs aus der Ukraine, Hits wie Bella Ciao, Songs, die die deutsche Geschichte und widerständige mutige Frauen in der Zeit mit in den Blick nehmen, und vieles mehr wurde gemeinsam gesungen. Eingerahmt wurde das Konzert von der Ausstellung der Kunstwerke aus dem Malworkshop zu Beginn des Projektzyklus im Bürgerhaus, welche das ganze Wochenende dort zu sehen sein konnten. Auch die Künstlerinnen waren anwesend, sodass sich alle Projektteilnehmer:innen zusammentreffen konnten, um sich und ihre Stärke zu feiern: ihr Lautwerden und ihren Mut mit ihren Forderungen sichtbar zu werden.


Wie weiter in 2023?
Mit neuem Schwung und neuen Ideen starten wir in das neue Jahr! Mit drei separaten Workshop-Bereichen erarbeiten wir ab Februar eine gemeinsame Aktion zum Internationalen Frauen*tag auf dem Stübenplatz: Im Female Voices Chor, im Percussion-Workshop und im Tanzworkhop Dance-Out-Loud entwerfen wir unterschiedliche kreative Elemente, um unseren Forderungen und Themen am 08. März lautstark Ausdruck zu verleihen und ein Zeichen zu setzen für mehr Sichtbarkeit, mehr Vielfalt und mehr Gleichberechtigung!
Gefördert wird das Projekt vom Goethe Institut Hamburg, der Amadeu Antonio Stiftung, dem Zentrum für Mission und Ökumene sowie dem Beirat für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg, denen wir herzlich für die Unterstützung danken.